Ländliche Idylle am Rande des Ruhrgebiets

Ländliche Idylle am Rande des Ruhrgebiets

Das Neubaugebiet Schultenkamp in Bottrop setzt Maßstäbe für die nachhaltige Gestaltung von Wohnquartieren. Die Nachfrage ist groß. Entwickelt wurde das mit Unterstützung der Sparkasse Bottrop.

Wohnqualität ist ein wichtiger Aspekt der Lebensqualität. Immer mehr kommt es bei Neubauprojekten darauf an, soziale und ökologische Aspekte zu berücksichtigen, um die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der Wohnquartiere zu sichern. Den Sparkassen kommt dabei eine wichtige Rolle zu: Sie sind für viele Menschen als Immobilienfinanzierer erste Wahl. Außerdem leisten sie als Partner vieler kommunaler Bauprojekte einen wichtigen Beitrag dazu, urbane und ländliche Räume mit zu entwickeln und zu gestalten.

Ein Beispiel dafür findet sich am grünen Rand des Ruhrgebiets. Am Schultenkamp in Bottrop-Kirchhellen entsteht unter Mitwirkung der Sparkasse Bottrop ein neues Wohnquartier, das Maßstäbe setzt. Mit einem Investitionsvolumen von rund 75 Millionen Euro ist es das größte Bauprojekt in der Stadt und zugleich eines der ambitioniertesten im Ruhrgebiet überhaupt. Auf 26 Hektar entstehen insgesamt über 500 neue Wohneinheiten, die etwa 1.500 Menschen eine Heimat bieten werden: Ein- und Mehrfamilienhäuser, Doppelhaushälften, barrierefreie Eigentumswohnungen. Maßstäbe setzt das Bauprojekt aber vor allem durch seine Anlage. Es ist als nachhaltiges Wohnprojekt konzeptioniert, das ökologisches Verantwortungsbewusstsein und hohe Lebensqualität auf innovative Weise verknüpft.

Der Schultenkamp ist ein Projekt mit langem Atem. Bereits 2006 wurde der erste Spatenstich geführt. Zwei der fünf geplanten Bauabschnitte sind bereits abgeschlossen, im vergangenen Jahr startete die Erschließung von Bauabschnitt drei. Bis das gesamte Gebiet erschlossen und bebaut ist, werden noch gut zehn Jahre ins Land gehen. Anfangs gab es hier und da auch Skepsis und Kritik. Würde ein Wohngebiet dieser Größenordnung auf ausreichende Nachfrage treffen? Wie viele Städte des Ruhrgebiets musste auch Bottrop in der Vergangenheit einen kontinuierlichen Rückgang der Bevölkerungszahlen verzeichnen. Aber die Zweifel konnten mittlerweile zerstreut werden. Die Nachfrage nach Bauland im Schultenkamp ist hoch, die Grundstücke der ersten zwei Bauabschnitte wurden schneller vermarktet als erwartet. Inzwischen steigen auch die Einwohnerzahlen in Bottrop wieder – auch aufgrund der hohen Nachfrage im Neubaugebiet.

Zur Beliebtheit trägt vor allem die günstige Lage bei. Von Kirchhellen aus ist man schnell im Zentrum Bottrops oder in anderen Städten des Ruhrgebiets. Trotzdem hat der nördlichste Stadtteil seinen dörflichen Charakter bewahren können. Durch seine Lage am Rande der waldreichen Kirchheller Heide ist er außerdem so etwas wie die grüne Lunge der Stadt.

Gezielt wurde darauf geachtet, dass das neue Wohngebiet auch bei den Alteingesessenen auf Akzeptanz stößt und der dörfliche Charakter nicht beeinträchtigt, sondern bestärkt wird.

Etwa 10.000 Menschen leben aktuell in Kirchhellen-Mitte. Für ein Quartier dieser Größe ist der Zuzug so vieler Neubürger durchaus eine Herausforderung. Gezielt wurde deshalb darauf geachtet, dass das neue Wohngebiet auch bei den Alteingesessenen auf Akzeptanz stößt und der dörfliche Charakter nicht beeinträchtigt, sondern bestärkt wird. So gibt es am Schultenkamp keine uniforme Blockbebauung, stattdessen wurden unterschiedliche Bauformen zu einer attraktiven Mischung zusammengefügt. Schmale Straßen sorgen dafür, dass es keinen Durchgangsverkehr gibt und Autos langsam fahren.

Viele parkähnliche Grünanlagen und großzügige Grünverbindungen lockern die Bebauung auf. Naturnah gestaltete Regenwasserrückhaltebecken setzen landschaftliche Akzente. Mitten durch das Areal schlängelt sich der Schölsbach, Teil eines Bachsystems, das aktuell mit großem Aufwand renaturiert wird. Auch diese Renaturierung ist übrigens eine Maßnahme mit nachhaltigem Modellcharakter, denn der Bachlauf ist von der Stadt als Kompensationsraum festgelegt worden. Wer irgendwo in Bottrop baulich in die Natur eingreifen muss, kann das über ein sogenanntes „Öko-Konto“ mit Renaturierungsmaßnahmen am Schölsbach ausgleichen.

Die attraktive Gestaltung macht den Schultenkamp zu einem Wohngebiet, das nicht nur für junge Familien interessant ist, sondern für alle Generationen. So baute das Diakonische Werk Gladbeck-Bottrop-Dorsten auf einer Gesamtfläche von 1314 Quadratmetern insgesamt 26 Wohnungen mit barrierefreier und senioren-gerechter Komfortausstattung. 2,5 Millionen Euro investierte die Diakonie in das Projekt.

Mit dem Schultenkamp ist es gelungen, ein ,Quartier für viele Generationen' zu entwickeln, das sich harmonisch in die dörfliche Umgebung einfügt und dem Anspruch an umweltgerechtes und modernes Wohnen entspricht.

Bemerkenswert ist auch die energetische Versorgung: Das gesamte Viertel wird durch regenerative Erdwärme versorgt. Der Schultenkamp ist das erste Neubaugebiet in Deutschland, für das ein derart umfangreicher Geothermie-Einsatz im Bebauungsplan festgelegt wurde. Gewonnen wird die geothermische Wärme über Erdsonden, die bis ca. 250 Meter in den Boden eingeführt werden. Über zentrale Pumpanlagen, die je nach Auslastung zu- oder abgeschaltet werden können, wird die Wärme ins Netz gespeist und an die Haushalte verteilt. Insgesamt sind Netz und Zentralen so gestaltet, dass ein Minimum an Anlagen- und Rohrleitungsverlusten gewährleistet ist. Außerdem sind die Häuser im Quartier grundsätzlich nach Süd oder West ausgerichtet, was zusätzliche Energieeinsparungen ermöglicht.

Insgesamt also sind am Schultenkamp viele Faktoren berücksichtigt worden, die für ein attraktives, modernes und qualitativ hochwertiges Wohnviertel wichtig sind. Mit dem Schultenkamp ist es gelungen, ein „Quartier für viele Generationen“ zu entwickeln, das sich harmonisch in die dörfliche Umgebung einfügt und dem Anspruch an umweltgerechtes und modernes Wohnen entspricht. Umso erfreulicher also, dass die ambitionierte Konzeption durch die große Nachfrage bestätigt wird. Das sieht man auch bei der Sparkasse Bottrop so, die für den Bauträger die Vermarktung des Neubaugebiets übernommen hat und dafür eigens eine Kommunikationsstrategie entwickeln ließ. „Die Nachfrage ist über die Jahre konstant hoch“, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Schmidt. „Eine Marktsättigung ist hier nicht zu erkennen.“