Trump vs. Biden – Ein Faktencheck vor der Wahl

02.11.2020 - Standpunkt der Chefvolkswirte

Das komplexe Wahlsystem der USA erschwert eine Prognose des Siegers der Präsidentschaftswahlen am 3. November 2020. Denn gewählt wird der Präsident von den US-Bürgern nur indirekt über Wahlmänner und -frauen.

Aus Sicht der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe ist wenige Tage vor der Wahl gerade auch mit Blick auf Europa wirtschaftspolitisch hervorzuheben:

  • Die Positionen in der Wirtschaftspolitik könnten kaum unterschiedlicher sein. Während Joe Biden stark auf staatliche Investitionen sowie einen Ausbau des in den USA eher rudimentären Sozialstaats setzt und hierzu die Steuerreform Trumps teilweise zurückdrehen möchte, will Donald Trump seinem 2017 eingeleiteten wirtschaftspolitischen Kurs treu bleiben. Im Ergebnis könnten beide Politikansätze zu einer deutlich höheren staatlichen Verschuldung und damit zu Gefahren für die weltweite Finanzmarktstabilität führen. 
  • In der Handelspolitik zeichnet sich unabhängig vom Wahlausgang kein grundlegender Kurswechsel ab. Beide Wahlprogramme zeigen protektionistische Züge. Bidens Außenhandelspolitik sollte bere-chenbarer sein. Biden verfügt über außenpolitische Erfahrung und weiß um die elementare Bedeutung des transatlantischen Bündnis-ses und guter Beziehungen zu asiatisch-pazifischen Staaten für die USA. Er dürfte eher versuchen, konsensfähige Lösungen auch in Handelsfragen zu suchen.

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