Diagnose Mittelstand 2021: Es fehlt an Fachkräften und an Planungssicherheit

24.11.2021 - Pressemitteilung Nr. 50

Die Sorgen der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland sind – nach gut eineinhalb Jahren Corona-Pandemie – wieder die alten: Fachkräftemangel und Bürokratie. Das zeigt die „Diagnose Mittelstand“ des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV). Bei der Frage nach Risiken für die weitere erfolgreiche Entwicklung wird Personal- und Fachkräftemangel an erster und die Belastung durch Bürokratie (jeweils rund 98 Prozent) an zweiter Stelle genannt. Die Corona-Pandemie (84 Prozent) folgt erst nach der CO2-Besteuerung (90 Prozent) auf Platz 4 der Hauptsorgen.

„Mit den Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie haben sich mittlerweile viele Mittelständler arrangiert – auch mithilfe ihrer Finanzierungspartner. Sparkassen und Landesbanken stehen bereit, ihre Firmenkunden auch auf dem Weg aus der Krise zu unterstützen. Die wichtigsten Faktoren für eine schnelle wirtschaftliche Erholung sind allerdings Planungssicherheit und gut ausgebildete Fachkräfte, da ist die Politik gefordert“, so DSGV-Präsident Helmut Schleweis.

Für die „Diagnose Mittelstand“ wurden im August und September 2021 insgesamt 291 Firmenkundenberater der Sparkassen deutschlandweit befragt. Aus der Vielzahl der regelmäßigen Gespräche mit ihren KMU-Kunden können die Firmenkundenberater die wirtschaftliche Lage, Stimmung und Pläne ihrer mehr als zwei Millionen gewerblichen Kunden in ganz Deutschland fachlich fundiert und hochaktuell einschätzen.

Insgesamt blicken Deutschlands Mittelständler demnach verhalten optimistisch in die Zukunft: Die allgemeine Geschäftslage der kleinen und mittleren Unternehmen werde sich in den kommenden zwölf Monaten weiter verbessern, meint rund die Hälfte der befragten Firmenkundenberater. Dass ihre Firmenkunden heute besser dastehen als vor einem Jahr, sagen rund 70 Prozent. Veränderungen, die die Corona-Pandemie mit sich gebracht hat, sehen die Unternehmer den Beratern zufolge sogar überwiegend als Chance. So bewerten über 80 Prozent neue Arbeitsmodelle als positiv, den verstärkten Fokus auf Nachhaltigkeit finden über 70 Prozent vielversprechend.

„Die kleinen und mittleren Unternehmer in Deutschland wollen den Umbau zu einer nachhaltigen Wirtschaft. Sie brauchen dafür einen verlässlichen politischen und ökonomischen Rahmen. Die neue Bundesregierung muss die kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland daher unterstützen mit einer klugen Investitionspolitik, Bürokratieabbau und mehr Attraktivität für die Fachkräfteausbildung. Damit kann sie die Grundlage dafür schaffen, dass der Mittelstand die großen Veränderungen der Zukunft meistert,“ so DSGV-Präsident Helmut Schleweis.

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