Über zwei Drittel der Deutschen sehen steigende Inflation kritisch

28.10.2021 - Pressemitteilung Nr. 45

Die steigende Inflation ist die größte Sorge der Menschen in Deutschland bei der Vermögensbildung. Das hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in einer repräsentativen Umfrage zum Weltspartag ermittelt, deren Ergebnisse heute im Vermögensbarometer 2021 veröffentlicht wurden.

63 Prozent der Befragten sahen bereits im Sommer die Inflationsentwicklung kritisch. In dieser Gruppe haben 72 Prozent der Älteren so geantwortet. Aber auch gut die Hälfte (53 %) in der jüngsten Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen, also einer Generation ohne eigene Inflationserfahrung.

Mit den zuletzt stark steigenden Preisen ist diese Zahl nochmals deutlich gestiegen. Inzwischen sehen 73 Prozent der Menschen die Inflationsentwicklung kritisch. Bei den Älteren sind es inzwischen 85 Prozent, in der jüngsten Gruppe 61 Prozent.

„Aus meiner Sicht ist diese Entwicklung der steigenden Inflation gefährlich. Sie sollte nicht als vorübergehender Effekt nach der Corona-Krise verharmlost werden“, sagt Helmut Schleweis, Präsident des DSGV. Er betont, dass der EZB-Rat im Dezember die Weichen für einen Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik stellen muss: „Schritt eins sollte das Auslaufen der pandemiebedingten Sonderprogramme sein. Parallel dazu halten wir als Schritt zwei eine deutliche Erhöhung der Freibeträge bei den Einlagenfazilitäten für erforderlich.“ Nur so könne vermieden werden, dass die Einlagenschwemme zu einem dauerhaften Substanzverlust der Kreditinstitute führe. „Und der dritte und ganz wichtige Schritt muss dann eine Überwindung der negativen Leitzinsen sein. Die EZB sollte in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres hierfür Perspektiven eröffnen“, so Schleweis weiter.

Auch die Wirtschaftspolitik sei gefragt. Die Erfahrungen in der Corona-Pandemie, beim Unfall im Suez-Kanal und die jetzigen Lieferengpässe zeigten es. Schleweis: „Europa muss bei Schlüsseltechnologien und wichtigen Zulieferprodukten seine Abhängigkeit von globalen Zulieferern dringend verringern. Das ist sicher eine Kernaufgabe einer neuen Regierungskoalition.“

Das vollständige Vermögensbarometer und (regionalisierte) Grafiken zur freien Verfügung finden Sie unter: www.dsgv.de/vermoegensbarometer.

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