Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe für sorgfältige Abwägung aller Auswirkungen von digitalem Zentralbankgeld

19. Februar 2020 - Pressemitteilung Nr. 9

Für eine sorgfältige Abwägung aller Auswirkungen von digitalem Zentralbankgeld sprechen sich die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe in ihrem neuesten Standpunkt aus. Die Auswirkungen von digitalem Zentralbankgeld auf den Banken- und den Finanzsektor, die geldpolitischen Optionen der Zentralbank und die gesellschaftliche Akzeptanz hängen entscheidend von deren Ausgestaltung ab.

„Die Einführung einer digitalen Zentralbankwährung könnte technologische Vorteile haben“, sagt Dr. Jürgen Michels, Chefvolkswirt der BayernLB. Allerdings braucht es auch in Zukunft ein zweistufiges Bankensystem mit einer unabhängigen Zentralbank und einem innovativen kundenorientierten Bankensektor.

Zentralbanken können ihre Ziele dann am besten erreichen, wenn sie unabhängig sind. Neben der politischen und finanziellen Unabhängigkeit gilt dies auch für eine technische Unabhängigkeit. Sie darf durch die konkrete Ausgestaltung einer digitalen Währung nicht verletzt werden.

Stabilität und Effizienz des Finanzsystems müssen gewahrt bleiben. Ein CBDC-System wäre zumindest partiell Substitut zu Giralgeld. „Die Schaffung von digitalem Zentralbankgeld darf die Intermediationsfunktion des Bankensystems aber nicht gefährden“, betont Dr. Reinhold Rickes, Leiter Volkswirtschaft beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV). Dies gilt ebenso für die Förderung unternehmerischer Kreativität unter anderem über die Vergabe von Krediten.

Die Europäische Zentralbank untersucht derzeit wie viele anderen Notenbanken in der Welt auch, welche Chancen und Risiken mit digitalem Zentralbankgeld verbunden sind.

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