DSGV warnt vor negativen Effekten der Minuszinsen

25. Juli 2019 - Pressemitteilung Nr. 27

Angesichts der heutigen Signale der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre Geldpolitik bald noch expansiver auszugestalten, warnt Helmut Schleweis, Präsident des Deutsche Sparkassen- und Giroverbands (DSGV): "Ein weiteres Anhalten oder eine Verschärfung der Negativzinsen wird für die Wirtschaft und für jeden in diesem Land deutlich spürbar werden. Angesichts der Erfahrungen in Japan können wir nur davor warnen, die langfristig negativen Effekte zu unterschätzen.“

Nach Ansicht des DSGV helfe eine weitere monetäre Flutung nicht mehr, um Investitionen und Konjunktur anzuregen, zementiere aber die Lähmung der Geld- und Kapitalmärkte. Der Weg für eine baldige Wende der Geldpolitik ist mit der heutigen Entscheidung verbaut.

Positiv ist, dass die EZB nun zumindest die direkten Nebenwirkungen ihrer Geldpolitik für den Bankensektor abmildern will. Die in den heutigen geldpolitischen Beschlüssen genannten Erwägungen hin zu einem System von Staffelzinsen sind zu begrüßen. Mit einem solchen „Schweizer Modell“, wenn Banken und Sparkassen einen Freibetrag angerechnet bekämen, könnte die Belastung des Bankensektors im gesamten Euroraum sinken. Nach Ansicht des DSGV wäre ein Anknüpfen der Schonungsbeträge an die Mindestreserven oder die Einlagevolumina der Institute ein guter Weg, um Stabilitätsrisiken abzumildern.

Pressekontakt
Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V.
Pressestelle
Charlottenstrasse 47
10117 Berlin Deutschland


030 20 22 55 115


030 20 22 55 119