S-Mittelstands-Fitnessindex 2022

Die deutschen Unternehmen gehen solide und finanziell sehr robust in die bevorstehende Krise. Sie haben, von einzelnen Ausnahmen abgesehen, die schwierigen Corona-Jahre sehr gut überstanden. Natürlich hat das zwischenzeitliche Wachstum noch nicht ausgereicht, um sich vollständig von den Corona-Einbrüchen zu erholen.

Alle deutschen Unternehmen sind jetzt von massiven Steigerungen der Energiepreise betroffen. Besonders für die energieintensiven Betriebe bedeutet das einen massiven und oft allein nicht zu bewältigenden Anstieg bei den Produktionskosten. Nur teilweise ist es möglich, diese Kostensteigerungen durch höhere Preise an Abnehmer oder Endkunden weiterzugeben. Deshalb kann dieser externe Faktor auch Unternehmen an den Rand der Belastungsgrenze bringen, die an sich grundsolide aufgestellt sind. Wenn wir gemeinsam die wirtschaftliche Bedrohung durch Russland bestehen wollen, dann benötigen diese Unternehmen Hilfe. Aus der Corona-Phase kennen wir öffentliche Förderprogramme als sehr effizientes Hilfsmittel. Wir denken allerdings, dass wegen der Vielzahl der betroffenen Unternehmen eine klare Begrenzung der Energiepreise jetzt das wirksamere Mittel zu Unterstützung wäre. 

Vor uns stehen zweifellos einige sehr schwierige Jahre. Es geht kurzfristig um massive Energieeinsparungen, mittelfristig um ein schnelles Umsteuern von fossilen auf regenerative Energien. Das verlangt enorme wirtschaftliche Anstrengungen. Wir sollten uns aber klarmachen: Aus zwingenden Gründen des Klimaschutzes hätten wir alle ohnehin Energieverbräuche reduzieren und hin zu regenerativen Energien umsteuern müssen. Und zur Sicherung unserer strategischen Unabhängigkeit wäre ohnehin eine Diversifizierung der Lieferketten erforderlich. Die Herausforderung ist jetzt, dass dies alles in sehr kurzer Zeit und vor allem gleichzeitig stattfinden muss.


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