Der Krieg bremst die Erholung aus
Aktuelle Informationen zur Wirtschaftslage 1/2022
Der Krieg in der Ukraine hat politisch und völkerrechtlich viele sicher geglaubte Positionen erschüttert. Auch die wirtschaftlichen Folgen sind sowohl kurzfristig-zyklisch als auch langfristig-strukturell erheblich und vielschichtig. Die Wachstumsdynamik trübt sich deutlich ein, und das Inflationsgeschehen nimmt zu-mindest temporär noch weiter zu.
Es droht ein Stagflations-Szenario. Wegen der unter Ausklammerung der Kriegswirkungen positiven Grunddynamik kommen Deutschland und erst recht der Euroraum im Gesamtjahr 2022 aber wohl um eine neuerliche Rezession herum. Die demokratischen westlichen Länder zahlen einen hohen Preis für die verhängten Sanktionen, jedoch deutlich weniger als das fast völlig isolierte Russland.
Die internationalen Wertschöpfungsketten ändern sich durch den Krieg erneut. In der Folge verstärken sich die Lieferengpässe und die Inflation. Das gilt vor allem mit Blick auf die Energieversorgung und deren Preise. Der geldpolitische Handlungsbedarf zu einer Bremsung des Preisauftriebs hat nochmals zugenommen. Alle Notenbanken agieren angesichts der unsicheren Lage und geringeren Wachstumskraft zwar vorsichtig, doch sind Zinserhöhungen jetzt sogar schneller zu erwarten.
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