Aktuelle Information zur Wirtschaftslage

Erholung von Engpässen gebremst

Die deutsche Wirtschaft hat sich zwischen der dritten und der vierten Pandemiewelle sichtlich erholt. Die Chancen stehen gut, dass sich die Regeneration auch im Herbst fortsetzt. Doch die Entwicklung wird angebotsseitig gebremst. Die Lieferengpässe bei Rohstoffen und Vorleistungen sowie die „Flaschenhälse“ in der globalen Logistik erweisen sich als hartnäckiger und langlebiger als noch im Frühjahr gedacht.

Die Erholung wurde zuletzt hauptsächlich vom Konsum getragen. Der Verbrauch liegt aber immer noch recht deutlich unter seinem Vorkrisenniveau. Bei den Investitionen bestehen zahlreiche Planungen, jedoch können sie bisher nicht zügig verwirklicht werden. An der Nachfrage mangelt es generell nicht. Vielmehr entfernen sich die Auftragseingänge immer mehr von den Produktionsmöglichkeiten. Viele Unternehmen leiden zwar an Engpässen, die die Produktionsmengen beschränken. Doch genau dadurch verfügen sie über Preiserhöhungsspielräume. Dies zeigt sich bereits in erhöhten Preissteigerungsraten, insbesondere auf den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen. Einer solchen Situation ist wirtschaftspolitisch schwieriger zu begegnen als noch im letzten Jahr. Eine nachfragestützende ausgabenorientierte Politik, die 2020 hilfreich war, nützt jetzt weniger. Ähnliches gilt für die Geldpolitik. Sie muss aufpassen, den Ausstieg aus ihren Ankaufprogrammen nicht zu versäumen, zunächst aus dem speziell auf die pandemische Notlage ausgerichteten PEPP. Mehr Geld ist nicht mehr Teil der Lösung, sondern wird zunehmend zum Problem.


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