Mehr als Stagflation ist im Moment kaum erreichbar
Aktuelle Informationen zur Wirtschaftslage 3/2022
Abwärtsrisiken dominieren das Geschehen auf den Weltmärkten. Die Spätphase der Pandemie, Krieg, Energiemangel, Lieferengpässe, De-Globalisierung und neue geopolitische Krisen wirken unheilvoll zusammen. Derweil erklimmt die Inflation immer neue Rekordstände.
Vor diesem Hintergrund haben die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe im Sommer 2022 ihre neue „Gemeinsame Prognose“ erstellt. Für das zweite Halbjahr 2022 und für 2023 sehen sie im Hauptszenario für Deutschland eine Stagnation voraus. Bei sich verschärfendem Gasmangel droht eine Rezession. Nur der Arbeitsmarkt erweist sich in dieser Krisenserie weiter als sehr robust. Der (Fach-)Kräftemangel bleibt bestehen.
Lohndruck erhöht weiter die Gefahr einer sich verfestigenden Inflation. Die Bürger von deren Effekten abzuschirmen, wird nur in wenigen Härtefällen möglich sein. Zu breit angelegte „Entlastungen“ drohen dagegen die Inflationsdynamik noch zu verstärken. Interventionen gegen Preissignale reduzieren immer auch die sinnvolle Sparsamkeit bei knappen Ressourcen. Das Konsumniveau „normal“ aufrecht zu erhalten, wird kaum möglich sein. Bei verschlechterten Terms of Trade wird das Land unweigerlich ärmer.
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