Knappheiten halten die Preise weiter auf Trab

Aktuelle Informationen zur Wirtschaftslage 2/2022

Ein multipler Schock aus Krieg und fortdauernden Lieferengpässen hält die Welt in Atem. Die Konsequenz sind Wachstumsschwäche und Inflation. Die zusammenwirkenden Themen sind nicht neu, erweisen sich aber als hartnäckiger und schwerwiegender als gedacht.

 

Russlands Angriffskrieg in der Ukraine bringt neben unendlichem menschlichem Leid auch weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen mit sich. Infrastruktur wird zerstört. Die Weizenexporte aus der fruchtbarsten Region der Welt stocken. Der Krieg verschärft weiter den ohnehin hohen Preisdruck bei vielen Gütern. Bei der Energieversorgung ist es bisher nicht zu einer Kappung der Gaslieferungen nach Deutschland gekommen. Diese Gefahr steht aber noch im Raum. Der Wechselkurs des russischen Rubels hat sich derweil in erstaunlichem Maße erholt. Das ist mit Markteingriffen, aber auch den einstweiligen Trends der asymmetrisch betroffenen Handelsströme erklärbar. Die harten Lockdowns in China tragen ebenfalls zu den herrschenden Güterengpässen bei. Der Effekt erinnert uns daran, dass die Corona-Pandemie noch nicht vorüber ist. Angesichts der weiter beschleunigten und sich auch verbreiternden Inflation ist es für die EZB nun dringend geboten, wie andere Notenbanken auch die Zinswende zu vollziehen.

Die Wachstumsaussichten für Deutschland und Europa haben sich für 2022 weiter eingetrübt. Der Post-Corona-Aufschwung vertagt sich ein weiteres Mal. Die Lage am Arbeitsmarkt und bei den Staatsfinanzen erweist sich aber als robust.


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