Aktuelle Information zur Wirtschaftslage
Deutschland in der Teil-Erholung (Ausgabe 03/2020)
Der Einbruch im zweiten Quartal ist mit dem inzwischen auf 9,7 Prozent zum Vorquartal bezifferten Ausmaß doch nicht so groß ausgefallen, wie noch aus der Innensicht des Shut Down im Frühjahr erwartet. Die „Zweistelligkeit“ ist uns in Deutschland erspart geblieben. Die meisten jüngeren Prognosen sind deshalb auch für das Gesamtjahr 2020 optimistischer gestimmt und laufen in etwa auf sechs Prozent Schrumpfung hinaus.
Damit erscheint die Corona-Rezession auf den ersten Blick kaum schlimmer als diejenige in der Folge der Finanzkrise 2008/2009. Doch es gibt erhebliche qualitative Unterschiede. Die realwirtschaftlichen Einbrüche sind diesmal viel breiter angelegt, und sie sind schwerer aufzuholen. Dies gilt auch, weil das internationale Umfeld in Bezug auf die Pandemie selbst ebenso wie mit Blick auf die wirtschaftliche Situation sehr schwierig bleibt.
Dennoch ist der Auftakt ins dritte Quartal in Deutschland leidlich gut gelungen. Die Produktion zeigt eine teilweise Erholung, die Einzelhandelsumsätze sogar schon ein vollständig geschlossenes „V“. Hierbei muss man aber vorsichtig sein, die Erholung nicht überzuinterpretieren. Sie ist auch aufgrund von Aufholeffekten überzeichnet. Von hier an wird der weitere Erholungsweg deutlich steiniger. Aufgrund der unklaren weiteren Dynamik muss die Wirtschaftspolitik einstweilen auf Sicht fahren.
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