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Fremdwährungsschulden der Schwellenländer als Risiko für die Weltwirtschaft? (Ausgabe 3/2018)

Die Zuspitzung der Lage in der Türkei hat Befürchtungen geweckt, dass es zu Ansteckungseffekten und einer allgemeinen Schwellenländer-Krise kommen könnte. Einige Parallelen bestehen für manche Länder mit hohen Leistungsbilanzdefiziten und hoher (Dollar-)Auslandsverschuldung.

Allerdings überwiegen die Türkei-spezifischen Ursachen. Angesichts einer kreditgetriebenen, sich zunehmend überhitzenden Konjunktur im Lande und auch bereits merklich anziehender Inflationsraten, hätte die türkische Zentralbank bereits früher mit entschlossenen Zinserhöhungen reagieren müssen. Stattdessen ergab sich eine erhebliche Abwertung und eine ganz klassische Währungskrise. Jetzt hat die Zentralbank schließlich mit einem entschlossenen Schritt gehandelt.

Inflation und rezessive Impulse sind dennoch losgetreten. Die Übertragungswege zur deutschen Wirtschaft sind jedoch sowohl über den Handel als auch über das Banken-Exposure begrenzt.

Gefährlicher ist die weiterhin bestehende weltweite Drohung einer protektionistischen Eskalation. Diese konzentrierte sich zuletzt aber vor allem auf das amerikanisch-chinesische Verhältnis. Deutschland und Europa scheinen ein wenig aus dieser Schusslinie geraten zu sein. Das ifo-Geschäftsklima reagierte darauf mit großer Erleichterung. Tatsächlich präsentiert sich das deutsche Wachstum weiter sehr intakt und breit auf alle Nachfragekomponenten des BIP gestützt.

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