Bankenmarkt Deutschland: Regulieren mit Augenmaß!
18.05.2022 - Standpunkt der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe
Der deutsche Bankenmarkt ist robust. Der durch die Pandemie ausgelöste Stresstest des Bankensystems unter Realbedingungen wurde erfolgreich bestanden. Mit dem weiter grassierenden Corona-Virus und vor allem dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine steht die deutsche Volkswirtschaft vor einer erneuten Belastungsprobe. Angesichts der zu erwartenden massiven konjunkturellen und strukturellen Auswirkungen des Krieges fordern die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe:
Die Kreditversorgung darf nicht durch überbordende Regulierung eingeschränkt werden.
- Systemstabilität und Kreditvergabe zur Unterstützung der Konjunkturerholung sind zwei Seiten einer Medaille. Daher sind eine geänderte Bankenregulierung und eine Abkehr von Vergemeinschaftungs- und Zentralisierungsmaßnahmen im Rahmen der Bankenunion gefordert.
- Sparkassen sind entscheidende Finanzierungspartner des deutschen Mittelstands. Damit sie ihren wichtigen Beitrag zur Unterstützung der Unternehmen vor Ort leisten können, muss das Proportionalitätsprinzip in der Regulierung unbedingt beachtet werden.
- Weitere Kapitalbelastungen sind zu vermeiden. Mit Blick auf die erwarteten konjunkturellen Rücksetzer muss geprüft werden, ob die avisierte Erhöhung des antizyklischen Kapitalpuffers verschoben wird. Gleiches gilt für den sektoralen Systemrisikopuffer.
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