Zweite Corona-Welle: Wirtschafts- und geldpolitisch mit Bedacht agieren

30.10.2020 - Newsletter der volkswirtschaftlichen Abteilungen der Landesbanken, Sparkassen, der DekaBank und des DSGV

Die nächste Phase der corona-bedingten Einschränkungen wird sich nach Einschätzung der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe nicht ganz so massiv auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken wie der verordnete Stillstand im Frühjahr 2020. Im Corona-Newsletter beschreiben sie, was aus ihrer Sicht zu beachten bleibt:

  • Aus dem historischen Vergleich mit der Spanischen Grippe ist aus den Entwicklungen vor 100 Jahren auch für die Corona-Krise abzuleiten: Virus-Pandemien verlaufen fast immer in Wellen und führen zu einem stärkeren Auf und Ab der Wirtschaft.
  • Nach dem starken Wachstum im dritten Quartal (8,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal) dürfte sich das deutsche Wachstum im vierten Quartal 2020 und im ersten Quartal 2021 jeweils um Null bewegen.
  • Die Finanz- und Wirtschaftspolitik in Deutschland und Europa ist insgesamt für die erneute Abschwächung gut aufgestellt. Der Europäische Wiederaufbaufonds sollte in der Deutschen Ratspräsidentschaft final ausgehandelt werden. Die nationalen Konjunktur- und Krisenmaßnahmen sind für den Mittelstand entscheidend. Sie sollten ausgewogen fortgeführt werden und pandemiebedingte Strukturveränderungen beachten.
  • Die Geldpolitik hat bislang angemessen reagiert. Wichtig bleibt es, den Finanzierungskanal über die Kreditwirtschaft offenzuhalten, um so die Erholungsprozesse der Volkswirtschaften zu stützen. Dafür muss eine weitere Entlastung über eine Erhöhung der Staffelzinsen für Banken und Sparkassen erfolgen.

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