Viele Kinder wissen zu wenig über Geld – Finanzbildung muss mehr Raum bekommen
24.09.2025 - Pressemitteilung Nr. 56
Viele Schülerinnen und Schüler verfügen noch nicht über ausreichendes Finanzwissen. Das zeigt eine bundesweite Befragung von mehr als 250 Lehrkräften, die der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) durchgeführt hat. Im Durchschnitt bewerten die Lehrkräfte die Vermittlung von Finanzwissen durch die Familie ihrer Schülerinnen und Schüler mit der Schulnote 4. „Diese Ergebnisse machen deutlich: Finanzbildung sollte in unserer Gesellschaft einen weit größeren Stellenwert bekommen. Denn wer früh lernt, mit Geld verantwortungsvoll umzugehen, hat später bessere Chancen, eigene Ziele zu erreichen“, sagt Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV.
Besonders deutlich werden Defizite im Grundschulalter: 3 von 4 Grundschul-Lehrkräften (76%) schätzen das Wissen ihrer Schülerinnen und Schüler als mangelhaft oder gar ungenügend ein. Viele Grundschulkinder könnten noch nicht sicher unterscheiden, welche Wünsche realistisch oder unrealistisch seien. Auch kurz- und langfristige Wünsche in einen zeitlichen Kontext einzuordnen, fiele ihnen noch schwer.
An weiterführenden Schulen zeigt sich ein ähnliches Bild: Bei den Themen Geldanlage, Sparformen und Altersvorsorge sowie bei Krediten und Schuldenprävention vergeben Lehrkräfte im Durchschnitt die Note 5 („mangelhaft“). Nur im Bereich „Funktionen eines Kontos und des bargeldlosen Bezahlens“ schneiden Schülerinnen und Schüler etwas besser ab – hier liegt die Durchschnittsnote bei 3,6. Immerhin rund ein Fünftel erhält hier die Bewertung „gut“ oder „sehr gut“.
Gleichzeitig zeigt sich eine große Zustimmung zur Rolle der Schule: 91 Prozent der Befragten stimmen zu, dass Finanzbildung im Unterricht dazu beitragen kann, Chancengerechtigkeit im Umgang mit Geld zu fördern. Karolin Schriever: „Finanzbildung darf nicht vom Zufall abhängen. Alle Kinder und Jugendlichen müssen die Möglichkeit haben, grundlegende Kompetenzen im Umgang mit Geld zu erwerben.“
Die Ergebnisse zeigen: Lehrkräfte wünschen sich Unterstützung. „Die Sparkassen sind Partnerinnen der Schulen. Mit dem Sparkassen-Schulservice begleiten wir Schulen seit 50 Jahren mit praxisnahen, altersgerechten und werbefreien Materialien. So leisten wir einen Beitrag, damit junge Menschen gut vorbereitet in ihre finanzielle Zukunft starten können“, so Karolin Schriever.
Auch auf europäischer Ebene gewinnt das Thema an Bedeutung: Die EU-Kommission hat erstmals eine Strategie zur Finanzbildung angekündigt. Karolin Schriever: „Das ist ein wichtiges Signal, dass Finanzbildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen wird. Denn finanzielle Bildung ist mehr als ein individuelles Thema – sie ist Teil der Daseinsvorsorge. Und wirtschaftliche Resilienz endet nicht an nationalen Grenzen. Wir als Sparkassen-Finanzgruppe bringen uns aktiv ein und werden die Umsetzung konstruktiv begleiten.“
Der Sparkassen-Schulservice stellt bundesweit digitale Lernangebote, Arbeitshefte und Unterrichtsmaterialien bereit, die Lehrkräfte passgenau einsetzen können. Damit unterstützt die Sparkassen-Finanzgruppe Schulen dabei, Finanzbildung im Unterricht zu verankern – unabhängig von der Vorerfahrung der Schülerinnen und Schüler.
Charlottenstrasse 47
10117 Berlin Deutschland
030 20 22 55 115
030 20 22 55 119