Reuter: „Deutschland braucht einen verlässlichen Zukunftsplan“ - „Mit Zuversicht und Entschlossenheit das Land modernisieren“

20.05.2025 - Pressemitteilung Nr. 30

Mehr Zuversicht, Entschlossenheit und Tatkraft bei der Zukunftsgestaltung Deutschlands und Europas fordert der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Ulrich Reuter. „Wir haben alle Voraussetzungen für einen modernen, wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort. 

Der Mittelstand ist in seiner Breite auskömmlich finanziert, Deutschland ist einer der innovativsten Wissenschaftsstandorte. Und auch die Infrastruktur ist mit Schienen, Straßen und Schifffahrtswegen grundsätzlich vorhanden. Sie muss nur in Teilen neu in Stand gesetzt werden“, so Reuter anlässlich der Pressekonferenz zur Eröffnung des 28. Deutschen Sparkassentages in Nürnberg. 

In den kommenden zwei Tagen werden rund 3.000 Verantwortliche aus allen Unternehmen der Sparkassen-Finanzgruppe sowie Vertreter der kommunalen Träger der Sparkassen und der Landesregierungen zusammenkommen. 

Deutschland brauche einen Zukunftsplan, der verlässlich abgearbeitet werde. „Es muss darum gehen, endlich die Bürokratiefesseln zu lösen und Strukturreformen einzuleiten. Nicht jedes Detail muss geregelt werden. Strukturreformen sind die Basis, damit die notwendigen Investitionen ihre Wirkung entfalten können“, so Reuter. Der DSGV-Präsident kündigte an, dass die Sparkassen hier ihren Beitrag leisten werden: „Allein die 343 deutschen Sparkassen vergeben in vier Jahren so viele neue Kredite, wie die öffentliche Hand über den sogenannten Sonderkredit „Infrastruktur und Klimaschutz“ in 12 Jahren zusätzlich investieren will – rund 500 Mrd. Euro. 

Und wir könnten noch viel mehr Kredite vergeben, wenn die Aufsicht, die zur Aufarbeitung der Finanzmarktkrise eingeführten Eigenkapitalanforderungen auf das wirklich notwendige Maß zurückschrauben würde.“ 

Um unseren Wohlstand und die Stabilität der sozialen Sicherungssysteme zu erhalten, sei es künftig notwendig, alle möglichen Arbeitspotenziale zu nutzen. Reuter: „Alle werden in Zukunft etwas mehr beitragen müssen. Manche durch Kapital, auch durch Abgaben. Andere durch mehr Arbeit – und wir brauchen eine gezielte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt durch Menschen, die hier am Erwerbsleben teilnehmen, sich eine Zukunft aufbauen und so zum gemeinsamen volkswirtschaftlichen Vermögen beitragen wollen.“ Gemeinsam sei es möglich, unser Land nach vorn zu bringen und damit einen wichtigen Beitrag zu leisten, Europa wettbewerbsfähig und auf Augenhöhe mit anderen wichtigen Wirtschaftsräumen zu halten.  

Matthias Dießl, Präsident des Sparkassenverbandes Bayern betonte die Bedeutung der Strukturreformen für die Regionen. „Ich bin dankbar, dass wir uns hier in Nürnberg konzentriert über die richtigen Wege und Handlungsoptionen für unsere gemeinsame Zukunft verständigen können.  Unser Land muss dringend auf allen staatlichen Ebenen schlanker, schneller und damit leistungsfähiger werden“, so Dießl. Der Präsident des SVB sprach sich in diesem Zusammenhang für eine Abschaffung des Lieferkettensorgfaltsgesetzes und eine Überprüfung der ESG-Berichtspflichten aus. 

Rund 20 Redner und Diskutanten werden den 28. Sparkassentag in Nürnberg begleiten, darunter Kanzleramtsminister Thorsten Frei, der Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger sowie der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen, Michael Schrodi, als Vertreter der neu gewählten Bundesregierung. Weitere Gäste sind u.a. der Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Dr. Markus Söder, der ehemalige Vizekanzler und Außenminister Joschka Fischer, sowie Leopoldo Lopez, ehemaliger Bürgermeister und führender Oppositionsführer Venezuelas, 

die US-amerikanisch-polnische Journalistin und Historikerin Prof. Dr. Anne Applebaum, der deutsche Politikwissenschaftler Prof. Dr. Herfried Münkler, Julia Jäkel, Medienmanagerin und Mit-Initiatorin der vom Bundespräsidenten eingesetzten "Initiative für einen handlungsfähigen Staat", Christina von Messling, Head of Europe & Senior Foresight Manager, The Future Today Institute und Britta Steffen, Doppel-Olympiasiegerin und Wirtschaftsingenieurin für Umwelt und Nachhaltigkeit.

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