DSGV: „Europa braucht mutige Schritte hin zu wirtschaftlicher und digitaler Souveränität“
18.03.2025 - Pressemitteilung Nr. 14
„Europa kann seine Zukunftsfähigkeit nur sichern, wenn es mutig in seine Wettbewerbsfähigkeit investiert – in Infrastruktur, Innovation und digitale Unabhängigkeit. Wirtschaftliche Stärke, nachhaltige Orientierung und digitale Souveränität gehen dabei Hand in Hand“, sagte Karolin Schriever, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), bei der Bilanzpressekonferenz der Sparkassen-Finanzgruppe in Frankfurt.
„Ökologie und Ökonomie gehören zusammen“, betonte Schriever. Wirksamer Fortschritt erfordere gezielte Investitionen, die nachhaltiges Wachstum mit ökologischer Verantwortung verbinden. Es sei deshalb gut, dass zum heute im Deutschen Bundestag zur Abstimmung stehenden Sondervermögen auch Klimaschutzmaßnahmen zählen. Schriever mahnte zugleich, dass neues Geld nicht von der Aufgabe befreie, Deutschland durch mutige strukturelle Reformen zukunftsfähig zu machen. „Die heutige Bundestagsentscheidung muss der Auftakt zu einer durchgreifenden Modernisierung unseres Landes und unseres Mindsets sein“, so Schriever.
Als entscheidende nächste Aufgabe hob Schriever hervor, privates Kapital für die Finanzierung der Zukunft Deutschlands zu mobilisieren: „Die Sparkassen tragen wesentlich dazu bei, indem sie ihre Stärken einbringen: die enge Bindung zu ihrer Kundschaft, ihre regionale Verankerung und ihre umfassende Beratungskompetenz.“
Auf die richtigen Rahmenbedingungen für Unternehmen und ihre Finanzierungspartner komme es an. Mehr Investitionen können nur erreicht werden, wenn durch beherzten Bürokratieabbau die Fesselung der Wirtschaft beendet werde. Die EU-Kommission habe mit den Omnibus-Paketen richtige Signale gesetzt, doch: „Eine bloße Regulierungspause reicht nicht mehr aus. Was wir brauchen, sind ein bewusster Bürokratierückschnitt sowie ein Digitalisierungsfortschritt.“
Dies unterstrich Dr. Joachim Schmalzl, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des DSGV. „Eine wettbewerbsfähige europäische Wirtschaft braucht eigene, unabhängige Lösungen. Wir müssen uns auch hier von externen Machtzentren unabhängig machen“, so Schmalzl.
Der Zahlungsverkehr sei dabei zentral: „Ziel von Wero ist eine eigene europäische Zahlungslösung, die ohne außereuropäische Hilfe über unsere eigenen Landesgrenzen trägt. Dieses Stück Souveränität fehlt bisher.“
Schmalzl plädierte dafür, in Europa bei digitalen Identitäten entschlossen voranzugehen. „Wir brauchen verlässliche europäische Strukturen, mit denen wir unser Gegenüber auch virtuell rechtssicher identifizieren können“, erklärte Schmalzl. Dies sei Voraussetzung für den Aufbau neuer digitaler Services – auch in der öffentlichen Verwaltung. „Wenn die Menschen gute Erfahrungen mit ihrem digitalen Personalausweis machen, dann nutzen sie ihn auch öfter im Alltag“, so Schmalzl. Die Sparkassen-Finanzgruppe arbeite an alltagspraktischen Anwendungsfällen für den digitalen Personalausweis aus ihrem eigenen Leistungsportfolio. Er plädierte dafür, daran branchenübergreifend zu arbeiten, um den Menschen den Alltag umfassend zu erleichtern. Zudem setze sich die Sparkassen-Finanzgruppe für eine europaweite Verzahnung der Identitätslösungen ein. „Europa bedeutet: keine Insellösungen, keine Hürden.“
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