Helmut Schleweis: Robuste Konjunktur macht Fortsetzung der Inflationsbekämpfung leichter

02.02.2023 - Pressemitteilung Nr. 05

„Die Inflation ist im gesamten Warenkorb angekommen. Entsprechend dringlich bleibt es, sie einzudämmen. Die heutige Entscheidung der Europäischen Zentralbank für den nächsten deutlichen Zinsschritt ist deshalb richtig“, sagt der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes, Helmut Schleweis. Sehr bemerkenswert sei zudem die heutige Ankündigung der Zentralbank, bei der nächsten Ratssitzung im März einen weiteren Zinsschritt vollziehen zu wollen.

Erfreulich sei, dass sich die Entwicklung bei einigen symbolträchtigen Preistreibern – den Kosten für Rohstoffe und Energie – zuletzt deutlich entspannt habe. Schleweis: „Bedenklich ist aber, dass sich die Inflation inzwischen stark verbreitert hat. Die Kostensteigerungen sind auch im Dienstleistungssektor angekommen und es zeigen sich erste Zweitrundeneffekte, die wiederum die Inflation treiben können. Das ist eine besorgniserregende Entwicklung, die jetzt gebremst werden muss. Eine weitere Normalisierung der Geldpolitik ist nötig.“

Dazu gehöre ab März auch die Rückführung der Bilanzsumme der Notenbanken des Eurosystems. Es sei verständlich, dass die EZB sich hier zunächst vorsichtig vortaste, um die Reaktion der Kapitalmärkte zu beobachten. Um aber wirklich spürbare Effekte für die weiterhin hohe Überschussliquidität zu erzielen, sollte das Tempo des Abschmelzens möglichst bald beschleunigt werden.

Eine gute Nachricht sei, dass sich die Konjunktur in Deutschland sowie im Euroraum in den vergangenen Wochen deutlich robuster zeige, als noch vor einigen Monaten zu erwarten gewesen sei. Schleweis: „Dadurch kann die EZB die Kürzung ihrer Bilanzsumme mit deutlich weniger Nebenwirkungen erreichen.“ 

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