DSGV-Präsident Helmut Schleweis: „EZB muss entschlossen auftreten gegen die Inflation im Euroraum“

14.04.2022 - Pressemitteilung Nr. 16

Der DSGV kritisiert nach der heutigen Sitzung des EZB-Rats die fehlende Entschlossenheit der Notenbanker. Die Europäische Zentralbank (EZB) lässt Anleger und Verbraucher weiter im Unklaren über ihren nach wie vor nur vage angekündigten Abschied von negativen Zinsen. Trotz Inflationsraten auf Rekordniveau präsentierte die EZB erneut lediglich die Schrittfolge für den Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik, nicht aber einen von vielen erhofften konkreten Zeitplan.

„Die Inflation im Euroraum klettert in ungekannte Höhen, dem muss die EZB Einhalt gebieten. So entschieden die Notenbanker in den vergangenen Jahren eine drohende Deflation abgewehrt haben, so klar und entschlossen müssen sie nun mit einer restriktiveren Geldpolitik auftreten gegen die Inflation im Euroraum. Die aktuellen, hohen Inflationsraten dürfen sich nicht dauerhaft verfestigen“, so Helmut Schleweis, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV).

Je länger die EZB die notwendige Zinswende aufschiebt, desto größer wird die Gefahr einer Kettenreaktion aus steigenden Preisen und höheren Lohnforderungen. Schon jetzt steigen die Inflationserwartungen, die Anleger, Unternehmer und Arbeitnehmer bei ihren Entscheidungen und Forderungen zugrunde legen, von Monat zu Monat erkennbar an. Teuerungsraten von zwei Prozent, die für die EZB Preisstabilität signalisieren, scheinen über Jahre nicht mehr erreichbar zu sein.

„Eigentlich müsste klar sein, was eine ausschließlich auf Preisstabilität verpflichtete Zentralbank jetzt zu tun hat: Der Inflation mit einer eindeutigen Kommunikation und klaren Entscheidungen entgegentreten“, so DSGV-Präsident Helmut Schleweis.

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