Schleweis: „EZB sollte auf steigende Inflation reagieren“

30.11.2021 - Pressemitteilung Nr. 52

Eine intensivere Auseinandersetzung der EZB mit den Inflationsrisiken im Euroraum hat der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, gefordert. „Wir sehen die Gefahr einer weiteren Preissteigerung. Diese Entwicklung entwertet Geldvermögen und Kaufkraft. Sie darf nicht verharmlost werden“, so Schleweis heute in Berlin. „Die EZB sollte in ihrer Dezember-Sitzung ein klares Signal für Preisstabilität senden“, so Schleweis.

Wichtig sei insbesondere, dass die EZB bald die Weichen für einen Ausstieg aus der ultra-expansiven Geldpolitik stelle. „Neben der Beendigung der pandemiebedingten Sonderprogramme und einer Erhöhung der Freibeträge bei den Einlagefazilitäten sollte es eine nachvollziehbare Perspektive zur Überwindung der negativen Leitzinsen geben“, sagte der DSGV-Präsident. Diese Kurswende müsse noch in diesem Jahr kommunikativ eingeleitet werden.

Mit Blick auf die mit 5,2 Prozent aktuell höchste Preissteigerung in Deutschland seit fast 30 Jahren machte Schleweis auf die immer schwieriger werdende Situation für Anlegerinnen und Anleger aufmerksam. Schleweis: „Der Vermögensaufbau wird seit Jahren durch die anhaltende Null- und Negativzinspolitik für breite Bevölkerungsgruppen immer komplizierter. Schon die Sicherung des bestehenden Vermögens ist inzwischen eine große Herausforderung. Die gesamte Gemengelage aus niedrigsten Zinsen und steigender Inflation ist eine toxische Mischung. Darauf muss die Notenbank reagieren und so das Vertrauen in die Geldwertstabilität stärken.“

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