Deutsche Wirtschaft in 2018 mit starkem Wachstum
Sparkassen-Finanzgruppe sieht Wachstum bei 2,3 Prozent - Leichter Anstieg der Sparquote auf 9,8 Prozent erwartet
30.01.2018 – Pressemitteilung Nr. 2
Die Sparkassen-Finanzgruppe rechnet für Deutschland auch in 2018 mit einem starken Wirtschaftswachstum. „Das Jahr beginnt mit guten Nachrichten. Für 2018 gehen wir von 2,3 Prozent Wirtschaftswachstum aus. Das entspräche dann in etwa dem Vorjahresniveau“, so der Präsident des Deutschen Sparkassen und Giroverbandes (DSGV), Helmut Schleweis, anlässlich der Präsentation der gemeinsamen Konjunkturprognose 2018 der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe, heute in Berlin.
Der Welthandel zeige sich bislang unbeeindruckt von einzelnen protektionistischen Tendenzen, wie beispielsweise in den USA. So gehe der Internationale Währungsfonds für das laufende Jahr von einem Wachstum der Weltproduktion in Höhe von 3,9 Prozent aus. Der Welthandel solle sogar um 4,6 Prozent expandieren. Schleweis: „Die Globalisierung erhält 2018 einen neuen Schub. In diesem Umfeld kann auch die deutsche Wirtschaft weiter kräftig wachsen.“
Diesen aktuellen Rückenwind müsse eine neue Bundesregierung nutzen, um wichtige strukturelle Weichenstellungen für die Zukunft vorzunehmen. „Die nötige Infrastruktur für die Digitalisierung, Verbesserungen bei der Bildung, die Adressierung des Fachkräftemangels und der Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstandes sollten die Agenda prägen“, so Schleweis.
Der DSGV-Präsident wies darauf hin, dass das Wachstum in Deutschland auf breiter Basis verlaufe. „Der Export bleibt aufgrund der guten Weltwirtschaftslage stark. Gleichzeitig profitiert die Inlandsnachfrage von der hervorragenden Arbeitsmarktlage. Für 2018 sind neue Höchststände bei der Zahl der Erwerbstätigen zu erwarten. Und schließlich übernehmen die Investitionen zunehmend die Rolle des Konjunkturmotors“, so Schleweis. Während die Bauinvestitionen schon seit mehreren Jahren gut liefen, hätten sich 2017 auch die Ausrüstungsinvestitionen gut entwickelt. Ihr Zuwachs werde sich aller Wahrscheinlichkeit nach angesichts stärker ausgelasteter Produktionskapazitäten in 2018 weiter beschleunigen.
„Auch Dank der Arbeit der Sparkassen und Landesbanken brauchen die Unternehmer in Deutschland keine Finanzierungsengpässe für diesen Schub zu befürchten. Unsere Institute stehen als verlässlicher Finanzierungspartner an der Seite der deutschen Wirtschaft“, sagte der DSGV-Präsident.
Uwe Burkert, Chefvolkswirt der LBBW, der stellvertretend für die an der gemeinsamen Prognose beteiligten Volkswirte bei der Präsentation der Ergebnisse mitwirkte, betonte, dass der Preisauftrieb trotz der starken Konjunktur weiter sehr gemäßigt bleibe. „Wir gehen in Deutschland 2018 von einem Anstieg der Verbraucherpreise um 1,8 Prozent und im Euroraum um 1,5 Prozent aus. Die Inflationsraten waren über einen längeren Zeitraum stark von Energie- und Nahrungsmittelpreisen geprägt. Zuletzt entwickelt sich die Preisstruktur aber wieder gleichmäßiger. Auffällig ist jedoch, wie moderat der Beitrag der Industriegüter ist“, so Burkert. Darin komme nach Auffassung des LBBW-Chefvolkswirts der Effekt der wettbewerbsintensiven Globalisierung sowie der Digitalisierung – insbesondere der Online-Handel – zum Ausdruck. Deshalb sei vorerst mit einem deutlichen Anstieg der Inflation nicht zu rechnen.
Gerade das Thema Digitalisierung zeige aber auch, wie notwendig entsprechende Investitionsoffensiven sind, um die Innovationskraft für den Standort Deutschland zu erhalten bzw. auszubauen. Die Chefvolkswirte halten mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen, Strategien zur Stärkung von Investitionen und Innovationen für die zentrale Aufgabe der 19. Legislaturperiode.
In ihrer Prognose veranschlagen die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe ferner, dass die mit dem Wachstum einhergehenden Steigerungen der verfügbaren Einkommen der Haushalte den Konsum stärkten. Doch der Zuwachs beim Verbrauch bleibe leicht unterproportional. „Deswegen gehen wir davon aus, dass die Sparquote der privaten Haushalte in diesem Jahr wieder leicht ansteigen und einen Wert von 9,8 Prozent erreichen wird. Das ist angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen beachtlich“, so DSGV-Präsident Schleweis.
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