Finanzielle Zuversicht der Menschen in Deutschland wächst –DSGV-Präsident Ulrich Reuter: „Vorsorgen bedeutet gestalten“
29.10.2025 - Pressemitteilung Nr. 64
Nach Jahren der Unsicherheit wächst in Deutschland wieder das Vertrauen in die eigene finanzielle Zukunft. Immer mehr Menschen spüren Stabilität und blicken mit Zuversicht nach vorn. Das zeigt das Vermögensbarometer 2025, das der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) zum diesjährigen Weltspartag vorgestellt hat. 41 Prozent der Befragten sagen, dass es ihnen finanziell gut oder sehr gut geht, getragen vor allem durch die jüngeren Generationen.
„Der Optimismus kehrt zurück – und das in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld“, sagte DSGV-Präsident Ulrich Reuter in Berlin. „Die Menschen spüren, dass sie durch eigenes Handeln etwas bewirken können. Dieses Vertrauen in die eigene Kraft ist die Grundlage für Stabilität und Wachstum.“
Zugleich steige das Bewusstsein für Eigenverantwortung. „Der Wille zur Vorsorge ist da“, so Reuter. „Laut Vermögensbarometer sorgen 63 Prozent der Menschen in Deutschland aktiv für ihr Alter vor oder planen dies zu tun – Tendenz steigend. Viele Menschen wollen sich nicht allein auf staatliche Leistungen verlassen, sondern ihre Zukunft selbst gestalten.“
Auch Wertpapiere gewinnen laut Vermögensbarometer dabei an Bedeutung, wenn auch von niedrigem Niveau aus. Nur 28 Prozent der Menschen in Deutschland besitzen aktuell Wertpapiere, mehr als die Hälfte hatte noch nie ein Depot. „Das Potenzial ist groß, aber zwischen Einsicht und Handeln liegt oft noch eine Lücke“, sagte Reuter. „Wir müssen den Menschen klar machen: Bei Wertpapieren geht es nicht um Spekulation, sondern um Teilhabe am gesamtwirtschaftlichen Wertzuwachs.“
Ein zentrales Hemmnis bleibt laut Studie das fehlende Wissen über Finanz- und Kapitalmarktthemen: Mehr als zwei Drittel sagen, dass sie sich mit Geldanlage an den Kapitalmärkten „nicht gut auskennen“. Reuter: „Der Zugang zu Kapitalmärkten ist keine Frage des Einkommens, es ist eine Frage der Bildung, der Transparenz und der Begleitung. Finanzbildung muss fester Bestandteil unseres Alltags sein.“
Mit Programmen wie Geld und Haushalt, dem Sparkassen-Schulservice und dem Planspiel Börse erreichen die Sparkassen jährlich über zwei Millionen Menschen. „Das sind keine PR-Werkzeuge, sondern wichtige Bestandteile unseres Beitrags zur finanziellen Bildung“, betonte Reuter. „Denn wer früh versteht, wie Kapitalmärkte funktionieren, gewinnt Vertrauen und schafft damit die Basis für die eigene Zukunftssicherung.“
Zugleich verwies Reuter auf die geplante Frühstart-Rente als wichtigen Baustein für eine moderne Vorsorgepolitik: „Sie setzt das richtige Signal: jungen Menschen schon früh die Möglichkeit zu geben, Vermögen aufzubauen. Wenn Eltern oder Großeltern zusätzlich einzahlen können, entsteht aus einem kleinen Anfang ein echter Kapitalstock. So wächst Vertrauen in den Kapitalmarkt – und die nächste Generation erfährt, dass Eigenvorsorge wirkt.“
Am Ende gehe es, so Reuter, um eine Haltung: „Das Vermögensbarometer zeigt, dass der Blick nach vorn wieder heller wird. Die Menschen glauben wieder daran, dass ihr Einsatz sich lohnt. Und dass Vorsorge kein Verzicht ist, sondern Gestaltung.“
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