Für eine Rückkehr in die Welt konventioneller Geldpolitik
26.03.2019 – Standpunkt der Chefvolkswirte
Die Wirtschaftspolitik und die Notenbanken selbst müssen sich immer kritisch fragen, wo bei allen kurzfristigen Stabilisierungserfolgen ihre Beteiligung an langfristigen Ursachen für Instabilitäten liegt. Eine Überdehnung des Auftrages an die Geldpolitik führt nach Auffassung der Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe unweigerlich zu Funktionsstörungen bis hin zum kompletten Zusammenbruch der Finanzarchitektur mit ihren bekannten desaströsen politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen.
Die Chefvolkswirte der Sparkassen-Finanzgruppe plädieren für eine Rückkehr in die Welt konventioneller Geldpolitik, die ohne quantitative Maßnahmen und die langfristige Ankündigung niedriger Zinsen auskommt. Damit dies eintreten kann, sollte die EZB
- fortfahren, Gelegenheiten zu suchen, ultraexpansive Maßnahmen zurückzufahren, soweit dabei die Inflationserwartungen stabil bleiben,
- sich für eine Einhaltung der Solidität der Staatsfinanzen im Euroraum einsetzen,
- allen Forderungen nach einer monetären Deckung von staatlicher Verschuldung eine eindeutige Absage erteilen,
- in der öffentlichen Debatte verstärkt darauf hinweisen, dass Wachstum nicht dauerhaft mit expansiver Geldpolitik erreicht werden kann.
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