Fahrenschon: „Neue Bundesregierung muss starkes Signal für die Sparkultur in Deutschland setzen“

24.10.2017 – Pressemitteilung 47/2017

„Geringverdiener und junge Menschen sollten mehr staatliche Förderung und Anreize zum Vermögensaufbau erhalten. Das ist eine Frage der sozialen Gerechtigkeit und Generationengerechtigkeit“, forderte Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassen-und Giroverbandes (DSGV), auf einer Pressekonferenz des Verbands anlässlich des Weltspartags heute in Berlin.

„Die künftige Bundesregierung ist gefragt, einen Teil der Haushaltüberschüsse für die Sparerförderung einzusetzen. Der Bund profitiert von der anhaltenden Niedrigzinspolitik und es wäre angemessen, einen Teil davon den niedrigeren Einkommensklassen zur Vermögensbildung zugutekommen zu lassen“, sagte Fahrenschon an die Adresse der künftigen Koalitionspartner im Bund.

Nur noch 28 Prozent der Deutschen nutzen Vermögenswirksame Leistungen

Das Vermögensbaromter 2017 zeigt, dass trotz guter wirtschaftlicher Rahmenbedingung fast ein Viertel der Deutschen keinerlei Altersvorsorge betreibt. Vor allem bei Menschen mit einem geringeren Einkommen und bei den jungen Menschen sei schon heute absehbar, dass die Sparanstrengungen nicht ausreichen werden:

„Nur noch 28 Prozent der Deutschen nutzen Vermögenswirksame Leistungen. Über alle Einkommensgrenzen hinweg nimmt rund ein Drittel der Menschen diese Förderung nicht in Anspruch, obwohl sie es könnten. Die heute bestehenden staatlich geförderten Instrumente zum Vermögensaufbau erfüllen ihren Zweck nicht mehr, auch weil das Gesetz aus dem Jahr 1998 weiterhin auf seine Modernisierung wartet“, kritisierte der Sparkassenpräsident.

Dabei sei die Förderung beim Vermögensaufbau für breite Bevölkerungsgruppen ein wichtiger Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft und ein entscheidender Schlüssel für den Zusammenhalt in einer offenen und freien Gesellschaft.

Nur mit einer deutlichen Anhebung der Einkommensgrenzen und Anlagehöchstbeträge können die vorhandenen Instrumente zur Vermögensbildung ihre Funktion wieder erfüllen. Dies sei gerade in Zeiten niedrigster und negativer Zinsen wichtiger denn je.

„Der Ausbau der Vermögenswirkamen Leistungen würde die öffentlichen Haushalte nur geringfügig mehr belasten- ein deutliches Signal für die Sparkultur und den sozialen Zusammenhalt in unserem Land ist bezahlbar“, stellte Fahrenschon fest.

Das Vermögensbarometer erscheint seit 2001. Für die repräsentative Studie werden im Auftrag des DSGV jedes Jahr über 2.800 Menschen in ganz Deutschland rund um das Thema Sparen und Vermögensaufbau befragt.

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